top of page

«Nothing in Biology Makes Sense except in the Light of Evolution» so lautet der berühmte Titel eines Essays von Theodosius Dobzhanzky in der Zeitschrift «American Biology Teacher». Und der Genetiker Steve Jones*, behauptet sogar, dass ohne Evolutionstheorie kein Biologe arbeiten könne und dass erst Darwins Werk die Biologie, die zuvor eine Sammlung zusammenhangsloser Anekdoten gewesen sei, zur Wissenschaft gemacht habe. Grund genug also, das Thema «Evolution» in der Schule vertieft zu behandeln. Doch welche Aspekte davon? Was an der Evolutionstheorie könnte meine Schülerinnen und Schüler interessieren? Was an der Evolutionstheorie nützt ihnen etwas für ihr späteres Leben? Welches Fazit ziehe ich für meine Lerneineinheit «sehen und gesehen werden»?

Interesse: Für mich war «Evolution» seinerzeit (als Gymnasiast) spannend, weil

  • sie aufzeigt, dass alle Lebewesen miteinander verwandt sind.

  • sie nachvollziehbar macht, warum Lebewesen aussterben.

  • sie erklärt, wie wir Menschen zu dem geworden sind, was wir sind.

  • sie mir dabei half, den Unterschied zwischen Wissenschaft und Glauben zu erkennen.

Dass zumindest einige dieser Aspekte auch für heutige Jugendliche interessant sein könnten, geht aus einem Interview mit dem Biologiedidaktiker Dittmar Graf hervor: «Am häufigsten wollten sie [10- bis 11-jährige Primarschüler!] Dinge aus den Bereichen Evolution und Zoologie wissen, etwa wie Organismen aus dem Wasser an Land übergegangen sind oder wie sich die Erde verändert hat. Über Humanbiologie und Botanik wollten sie nicht so viel erfahren.»

Nachhaltiger Nutzen: Zur Frage, wozu Evolution unterrichtet werden soll, existieren zahlreiche Statements und Essays. Unterricht zum Thema «Evolution» soll dazu verhelfen,​​

  • geschichtlich denken zu lernen.

  • zu erkennen, dass kleine Ursachen grosse Wirkungen haben können.

  • den Bauplan verschiedener Lebewesen zu verstehen.

  • medizinische «Defekte» des Menschen zu verstehen.

  • die Erkenntnisse der Biologie in einen Gesamtzusammenhang zu stellen.

  • die Funktion lernender Systeme (Soziologie, Technik) zu verstehen.

  • realistische Zukunftsforschung zu betreiben.

  • die Herkunft und damit die biologischen Eigenschaften des Menschen zu verstehen.

Mein Fazit: In meiner Lerneinheit «sehen und gesehen werden» werde ich Aspekte von «Evolution» in den Vordergrund stellen, die im Kontext von «Augenevolution» wichtig sind bzw. sich thematisieren lassen, also:

  • Systematik/Stammbaum des Lebens 

  • Erdgeschichte/Erdzeitalter/Kontinentaldrift/Massenaussterben

  • Übergänge/«Erfindungen»/Baupläne (Prokaryonten-Eukaryonten, Einzeller-Mehrzeller, Urbilateria-Bilateria, Protostoma-Deuterostoma, Wasser-Land, Land-Luft)

  • Darwin (Leben, Werk, Grundbegriffe)

 

*Jones Steve. Wie der Wal zur Flosse kam. Ein neuer Blick auf den Ursprung der Arten. Hoffmann und Campe. Hamburg 1999. Seite 55.

bottom of page